Neuordnung zum Brauer und Mälzer und zur Brauerin und Mälzerin (PDF)

 

 

Die Ideale Mischung aus Tradition und High-Tech
 1. Beschäftigungsprofil 

Als erstes ist vielleicht die Frage interessant, warum zwei Berufe in einem zusammengefasst sind.
Die Antwort ist einfach. Beide Tätigkeitsfelder sind eng miteinander verbunden, so dass man einen Ausbildungsberuf daraus machte. Der Mälzer bereitet aus der Gerste Malz, das dann in der Brauerei mit Wasser, Hopfen und Hefe zu Bier verarbeitet wird.
Ganz so einfach wie es hier klingt, ist die Sache natürlich nicht. Bei der Malz- und Bierherstellung laufen eine Vielzahl biologischer, technologischer und technischer Vorgänge ab. Ebenso sind zahlreiche gesetzliche Vorgaben zu beachten. Entsprechend anspruchsvoll ist die Ausbildung. Der Auszubildende muss die Rohstoffe sowie Hilfs- und Betriebsstoffe qualitativ beurteilen, einsetzen und verarbeiten können und alle notwendigen Maschinen und technischen Anlagen bedienen und warten . Besonders die Fähigkeit zur Beurteilung der Qualitätsmerkmale, aber auch absolute Sauberkeit bei allen Tätigkeiten sind wichtige Kriterien bei der Ausbildung zum Brauer und Mälzer.

Wer diesen Berufe ergreifen möchte, sollte Interesse an Naturwissenschaften (Analysentechnik, Chemie, Mikrobiologie), technischen Abläufen und an der Bedienung und Wartung von Maschinen haben. Dabei spielt moderne Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik eine immer größere Rolle. Wer einen ruhigen Schreibtischjob sucht, ist allerdings an der falschen Adresse, denn ab und zu heisst es auch noch heute zupacken.

 2. Ausbildungsbetrieb
Als erstes gilt es einen Ausbildungsbetrieb zu finden. Dabei ist das Arbeitsamt behilflich. Auch kann man mit den lokalen Brauereien oder denen in der näheren Umgebung Kontakt aufnehmen.
Bei über 1200 Braustätten in Deutschland, den meisten davon in Bayern , müsste sich doch etwas finden lasen. Der Ausbildungsbetrieb schließt mit dem "Azubi" einen schriftlichen Vertrag über 3 Jahre ab, wobei die ersten 3 Monate als Probezeit gelten. Bei besonderer Vorbildung und herausragenden Leistungen in Betrieb und Berufsschule kann eine Lehrzeitverkürzung um ein halbes Jahr gewährt werden.

3. Berufsschule
Begleitend zur Ausbildung im Betrieb wird die Berufsschule besucht. Der Unterricht findet in Blockform statt, d. h. der Azubi ist einige Wochen hintereinander in mehreren Blöcken jeweils 2 - 3 Wochen, insgesamt 12 Wochen in der 10. Jgstf. oder 10 Wochen in der 11. und 12. Jgstf. pro Jahr, in der Schule.

Der Unterricht vermittelt den theoretischen Hintergrund zu den im Betrieb erworbenen, hauptsächlich praktischen Kenntnissen und Fertigkeiten.
Allerdings sind die Grenzen fließend, denn auch an unserer Schule sind wir in der Lage, Bier zu brauen und eine Vielzahl von Untersuchungen und Analysen durchzuführen.
Die Brauerschule München ist zuständig für die Sprengel Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und Südliche Oberpfalz, d. h. Auszubildende aus Brauereien dieser Regierungsbezirke besuchen automatisch unsere Schule.

Hier können Sie eine Übersicht über die Verteilung der Lernfelder öffnen.

 4. Aussichten und Chancen
Es gibt Brauer und Mälzer, die ein Leben lang ihrem Lehrbetrieb die Treue halten. Aber besonders interessant wird der Beruf, wenn man bereit ist, Erfahrungen in unterschiedlichen Betrieben zu sammeln. Dabei steht dem Brauer die Welt offen, denn deutsches Malz, deutsches Bier und deshalb auch deutsche Fachkräfte genießen überall in der Welt einen hervorragenden Ruf. Doch wirklich weiterkommen kann heute -wie in allen anderen Sparten auch- nur derjenige, der bereit ist sich weiterzubilden. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, z.B. Ausbildung zum Brau- und Malzmeister, staatlich geprüften Produktionsleiter, Diplombraumeister und Getränketechnologen. Aber auch in verwandten Zweigen wie der Milchwirtschaft, der Herstellung alkoholfreier Getränke oder der umfangreichen Zulieferindustrie sowie im Pharmabereich sind Brauer gern gesehene Fachkräfte.

 5. Die Mischung macht's
Der Beruf des Brauers ist eine faszinierende Mischung aus überlieferter Tradition, Handwerk, Teamwork und modernster Technik. Um weiterhin hochwertiges Bier brauen zu können und um auf dem globalen Markt weiter konkurrenzfähig bzw. führend sein zu können brauchen wir vor allem eins: Tüchtigen, ausbildungs- und einsatzbereiten Nachwuchs.

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