Als erstes ist vielleicht die Frage interessant, warum zwei Berufe in einem zusammengefasst sind. Die Antwort ist einfach: Beide Tätigkeitsfelder sind eng miteinander verbunden, so dass man einen Ausbildungsberuf daraus machte. Der Mälzer bereitet aus der Gerste Malz, das dann in der Brauerei mit Wasser, Hopfen und Hefe zu Bier verarbeitet wird.
Ganz so einfach wie es hier klingt, ist die Sache natürlich nicht. Bei der Malz- und Bierherstellung laufen eine Vielzahl biologischer, technologischer und technischer Vorgänge ab. Ebenso sind zahlreiche gesetzliche Vorgaben zu beachten. Entsprechend anspruchsvoll ist die Ausbildung. Der Auszubildende muss die Rohstoffe sowie Hilfs- und Betriebsstoffe qualitativ beurteilen, einsetzen und verarbeiten können und alle notwendigen Maschinen und technischen Anlagen bedienen und warten. Besonders die Fähigkeit zur Beurteilung der Qualitätsmerkmale, aber auch absolute Sauberkeit bei allen Tätigkeiten sind wichtige Kriterien bei der Ausbildung zum Brauer und Mälzer.
Wer diesen Berufe ergreifen möchte, sollte Interesse an Naturwissenschaften (Analysentechnik, Chemie, Mikrobiologie), technischen Abläufen und an der Bedienung und Wartung von Maschinen haben. Dabei spielt moderne Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik eine immer größere Rolle. Wer einen ruhigen Schreibtischjob sucht, ist allerdings an der falschen Adresse, denn ab und zu heißt es auch noch heute: Zupacken.
Der Beruf des Brauers ist eine faszinierende Mischung aus überlieferter Tradition, Handwerk, Teamwork und modernster Technik. Um weiterhin hochwertiges Bier brauen zu können und um auf dem globalen Markt weiter konkurrenzfähig bzw. führend sein zu können brauchen wir vor allem eins: Tüchtigen, ausbildungs- und einsatzbereiten Nachwuchs.